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Fachgruppe Namibia:
Blauring / Jungwacht:namibia@jubla.ch |
Die Zukunft ist weiblich - auch in Afrika
Vielleicht nirgends so sehr wie dort, wo die Männer zwar die patriarchalen
Zügel um keinen Preis aus der Hand geben wollen, im Alltag aber vor allem die Frauen bestehen. Sie halten
täglich die Spannung zwischen noch lebenden Traditionen und westlich geprägter
Moderne aus...(aus dem Magazin "du")
Frauen berichten aus Kenia, Ghana und der Karibik
Wer mit einem Schweizer Mann verheiratet ist, trifft sich hie und da an einem
Treffpunkt für schwarze Frauen. Im Magazin "du" erzählen sie über ihre
Erfahrungen in der Schweiz und über die Unterschiede zu unserer Kultur und
unserem Sozialsystem.
Frauen in NamibiaNamaBis zur Mitte des Jahrhunderts galt bei den Nama-Frauen der sogenannte "Fett-steiss", eine Fettansammlung auf den Gesässbacken, als Schönheitsideal, doch diese Tradition ist allmählich den modischen Einflüssen westlicher Kultur zum Opfer gefallen. Allgemein wurden in Afrika feste Hüften bei Frauen sehr geschätzt. Herero Beeinflusst durch die frühen Missionare, die Nacktheit gemäss ihrer kirchlicher Dogmen verabscheuenswert fanden, tragen die Frauen der Herero seit etwa 1870 eine viktorianische Tracht mit bodenlangen Kleidern und mächtigen Stoffhauben. Diese Tracht wurde farbenprächtig weiterentwickelt, und die Frauen sind heute Blickfang auf allen Märkten. Ovambo Die Ovambofrauen verrichten die Feldarbeit und konzentrieren sich auf die Viehzucht. Da es im Ovamboland zu wenig Arbeitsplätze gibt, sind viele Männer gezwungen ihre Arbeit in den weissen Gebieten von Namibia zu suchen. Sie arbeiten dann z.B. als Minen- oder Fabrikarbeiter weit weg von der Familie. Die Babys im Ovamboland werden im Alter von 4 Tagen zum Hütteneingang getragen, wo ihnen ihre Umwelt gezeigt wird. Ihre späteren geschlechtsspezifischen Tätigkeiten werden ihnen vorgezeigt: während man den Jungen Milchgefässe und das Vieh vorführt, sollen sich die Mädchen Tenne und Getreidekörbe ansehen. Von Geburt an findet also eine klare Trennung nach Geschlechtern statt. Solange man Kind ist, gehört man der mütterlichen Familie an. Der Bruder der Mutter hat erstaundlicherweise mehr Einfluss auf das Kind, als der leibliche Vater. Die Kinder sind als Erbe des Onkels, nicht des Vaters eingesetzt. Wie bei den Herero gibt es auch bei den Ovambo das heilige Feuer, das von einer Frau gehütet wird. Kavango Die Stammesherrschaft wird an die Männer der weibllichen Linie weitergegeben: der Ehemann der Tochter wird Häuptling. San Ursprünglich sind sie Jäger und Sammlerinnen. Da die Gegend aber immer wildärmer wird, besteht die Nahrung fast ausschliesslich aus Pflanzen, welche von den Frauen gesucht und gesammelt werden: essbare Wurzeln, Knollen, Zwiebeln... Das Volk der San lebt meist in Einehen, Polygamie ist aber auch möglich. Bei der Heirat wird der Ehemann verpflichtet, Dienste in der Familie der Brauteltern zu leisten. Himba Abstammung und Matriarchat: Alle Himba und Herero stammen aus einem der sieben Matriclans, von denen einjeder auf eine gemeinsame Stammmutter zurückgeht, deren Töchter und Enkelinnen die Matriclans gründeten. Zwar gibt es auch die Patriclans, aber die Bedeutung der Matriclans ist weit grösser. Im Kaokoland heisst es: "Wenn du einen Mann triffst, der dir sagt, er gehöre zu deinem Patriclan, kannst du ihn begrüssen, dir seine Neuigkeiten anhören und weitergeben. Stammt er aus deinem Matriclan, lädst du ihn in dein Haus ein und sagst deiner Frau sie solle ihm Milch und Fleisch anbieten." Auch das Erbrecht wird vom Matriclan bestimmt: die Herde wird an die Kinder der Schwester vererbt. Die eigenen Kinder erben vom Onkel mütterlicherseits. Doch die Mitglieder des Matriclans leben selten beieinander, denn normalerweise zieht eine Frau nach der Hochzeit zum Wohnort des Mannes. Wie sich ein Mädchen zu benehmen hat: Die Rollentrennung ist ganz klar. Während Himbakinder noch dieselben Aufgaben und Rechte haben, sowie nach Belieben herumrennen und tollen können, müssen sich die jungen Frauen an sehr vieles gewöhnen: -sie dürfen nicht mehr auf Bäume und Felsen klettern -sie sollen langsam und mit erhobenem Kopf gehen und sich graziös bewegen. (Die schweren Schmuckstücke helfen dabei, sich langsamer zu bewegen...) Frauenarbeit: Während sich die Männer in der gefährlichen Welt "draussen" bewegen und die Betreuung der Rinder übernehmen, obliegt der Hausbau klar den Frauen (und da die Himbas umherziehen, baut eine Frau viele ozondjuwo (=Wohnungen) Zu den Aufgaben der Frau gehört auch: Holz sammeln, Wasser holen Bier brauen... Wichtige Lebensabschnitte werden durch die Haartracht sichtbar gemacht. -bis zur Pubertät tragen alle Mädchen Zöpfe -zu Beginn der Pupertät, werden die Zöpfe aufgedreht und die Ponyfransen, die ins Gesicht hängen, mit Perlen geschmückt. -beim Eintritt der 1. Periode: schulterlange Frisur aus unzähligen Zöpfchen. Die Frau erhält zudem ihr eigenes Ockerhorn und ein Horn für Butterfett, um sich damit einzureiben. Westliche Einflüsse: Mit den westlichen Einflüssen und der zunehmenden Modernisierung Namibias verändern sich die wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Verhältnisse der Himba. Das politische System ist von Männern geprägt. Somit büssen die Frauen ihre traditionelle Stellung ein und haben zunehmends weniger Verantwortung und Mitspracherecht. Himbas in Trance: Vielleicht hat deshalb seit den 70er Jahren das Phänomen des Trancezuständes bei den Frauen vermehrt an Bedeutung gewonnen. Bei einem solchen Ritual können "besessene" Frauen durch eine Heilerin von ihrem "bösen Geist" erlöst werden. Während den gemeinschaftlichen Trancezuständen besitzen die Frauen für ein paar Stunden die Oberhand, ihre Macht wird sichtbar durch das Übernatürliche. zurück zu: Land und Leute |
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