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Entwicklung der Partnerschaft

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Die Wurzeln der Partnerschaft

Über Jahrhunderte hinweg war das Weltbild der EuropäerInnen geprägt vom Schema "Oben - Unten": Wir in Europa - die Reichen, die Weissen, die Entwickelten - sind oben; die Menschen auf der südlichen Halbkugel - die Armen, die Dummen, die Unterentwickelten - sind unten. Auch der Missionsgedanke übernahm dieses Schema fraglos: Wir Christen und Christinnen wollen den armen Heiden endlich den richtigen Glauben bringen. Dass es nicht so einfach war, von diesem Schema loszukommen, zeigten die Erfahrungen von Pfarreien, die sich im Süden eine Patenpfarrei suchten, um ihr finanziell unter die Arme zu greifen. Auch die Jugendverbände lancierten in diesem Sinn und Geiste bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Missionsprojekte, die im Missionsjahr 1960 und der Gründung des Fastenopfers gipfelten. In den Projekten, die Blauring und Jungwacht in den folgenden Jahren starteten, lässt sich aber dann eine stete Entwicklung weg vom Export westlicher Ideen und von der finanziellen Unterstützung hin zum kulturellen und ideellen Austausch feststellen. Immer offensichtlicher wurde der begangene Fehler erkannt, der ganzen Welt die europäische Kultur aufzudrängen, denn jede Kultur besitzt unersetzbare Werte, die auch andere bereichern können. Aufgeschlossene MissionarInnen entdeckten auch mehr und mehr, daß sie nicht das Evangelium in die Missionsländer bringen mussten, sondern dass das Evangelium bereits unter den Armen lebte.

Bloukring en Jongwag in Namibia

In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gründete eine schweizer Missionsschwester in der namibischen Hauptstadt Windhoek einen Blauring für weisse Mädchen. Kurz darauf wurden auch auf Missionsstationen Blauring- und Jungwachtgruppen gegründet. Einige Jahre später durften auch schwarze Kinder mitmachen, worauf die Weissen nach und nach die Gruppen verliessen, denn sie wollten wegen der herrschenden südafrikanischen Apartheid nicht mit schwarzen Kindern spielen. So wurde Bloukring en Jongwag (so der Name in Afrikaans) zu einer schwarzen Kinder- und Jugendorganisation.

Von der Idee zur Verwirklichung

Bei einem Besuch von Bruder Norbert Uwis, dem Verantwortlichen für die kirchliche Jugendarbeit in Namibia, bei den Bundesleitungen von Blauring und Jungwacht in Luzern im Jahre 1982 wurde die Idee entwickelt, eine Partnerschaft zwischen Bloukring en Jongwag Namibia sowie Blauring und Jungwacht Schweiz aufzubauen. Hans Leu, der damalige Bundespräses von Blauring und Jungwacht, überdachte und vertiefte die Idee in den folgenden Jahren und besuchte auch das zukünftige Partnerland. Zur gleichen Zeit wurde die Idee von Partnerschaften zwischen Europa und Ländern der südlichen Halbkugel auch auf höherer Ebene in der fimcap" (Fédération Internationale des Mouvements de Jeunesse Catholique d' Action Paroissiale; ein weltweiter Dachverband katholischer Kinder- und Jugendverbänden) weiterentwickelt und gefördert.
Im September 1984 diskutierten dann schliesslich VertreterInnen von Blauring und Jungwacht mit Fachleuten von Hilfswerken und Entwicklungsorganisationen und entschlossen sich zum Aufbau der Partnerschaft. Im Dezember 1984 wurde die erste Delegation von NamibierInnen in der Schweiz willkommen geheissen. Inzwischen wurde die Partnerschaft auch auf andere namibische Jugendgruppen als Bloukring en Jongwag ausgeweitet. Alle Gruppen unterstehen jedoch der Namibian Catholic Youth League (Nacayul). Partnerschafts-T-Shirts

Was bisher geschah...

Besuche

Hauptakzent und Höhepunkte waren und sind die gegenseitigen Besuche. Alle zwei Jahre reisen zehn schweizer LeiterInnen für fünf Wochen nach Namibia und in den Jahren dazwischen empfangen wir jeweils zehn NamibierInnen in der Schweiz. Am Anfang war das alles dominierende Thema die Diskriminierung der Schwarzen während der südafrikanischen Apartheidspolitik und der Unabhängigkeitskrieg. Gerade Bloukring- und JongwagleiterInnen kämpften aktiv für Namibias Unabhängigkeit. Am 21. März 1990 war es dann endlich soweit: Namibia wurde unabhängig, und die Regierung unter Präsident Sam Nujoma musste ein geeignetes politisches System für die Verwaltung des riesigen Landes suchen. Trotz der Jahre, die seither verstrichen sind, befindet sich das Land immer noch im Aufbau, und viele Probleme wie Arbeitslosigkeit und Gewalt sind noch ungelöst.

Brieffreundschaften

Eines der ältesten Projekte in der Partnerschaft sind die Brieffreundschaften. Es werden Adressen von namibischen und schweizer Kindern und LeiterInnen vermittelt, so daß Freundschaften entstehen können.

Partnerschaftsbuch "and one day I will become..."

1994 wurde ein gemeinsamer Schreibwettbewerb durchgeführt. Kinder aus beiden Ländern schrieben Geschichten zu ihrem Alltagsleben, zu ihren Ansichten, zu ihren Ängsten und über ihre Zukunft. Die besten Texte wurden in einem durchwegs zweisprachigen Buch (deutsch und englisch) veröffentlicht.

Austauschperson

1995/96 fand zum ersten Mal ein 1:1 - Personen - Austausch statt: Martina Knaus (Ostermundigen, Schweiz) arbeitete im National Youth Office (Nationales Büro für die katholische Jugendarbeit) in der Hauptstadt von Namibia. Zu ihrem Arbeitsfeld gehörten administrative Aufgaben sowie das Mitleiten in LeiterInnen - Ausbildungskursen. In derselben Zeit arbeitete Joe Mundukuta in den Bundesleitungen von Blauring und Jungwacht in Luzern. Er betreute dort vor allem das Partnerschaftsprojekt. Gleichzeitig durchlief er alle Stufen unserer LeiterInnenausbildung (als Teilnehmer und als Leiter) und besuchte viele Lager in der ganzen Schweiz. Beide erhielten einen tieferen Einblick in das Leben des anderen Landes und können diese Erfahrungen in unsere Partnerschaft einbringen.

Evaluation

Im Jahre 2000 fand eine Evaluation dieser Partnerschaft statt. Mehr dazu findest du unter Evaluation


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